Wohnungseinbruchdiebstahl (WED) trifft die Bevölkerung im persönlichen Umfeld. Das Eindringen Fremder in den privatesten Bereich wirkt auf die Opfer meist stärker als die monetären Verluste. Darüber hinaus haben die Taten oft Fernwirkung: Das Wissen um Einbrüche im Freundes-, Bekannten- oder Familienkreis kann Ängste schüren.
Die Bekämpfung aber vor allem die Verhinderung von Wohnungseinbruchsdiebstahl hat für die Polizei daher einen hohen Stellenwert.
Wichtig, um sich vor Einbrüchen zu schützen, sind vor allem technische Sicherungen des Zuhauses. Es gibt zudem verschiedene Maßnahmen, die Einbrüche erschweren oder im Idealfall verhindern können.
Das BKA unterstützt den „Tag des Einbruchsschutzes“ zur Zeitumstellung am 27. Oktober 2024.
Der Aktionstag ist Teil einer Präventions-Initiative der deutschen Polizei, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Menschen zu sensibilisieren, um eine bessere Vorsorge und damit einen Rückgang der Einbruchskriminalität zu bewirken.
Zahlen, Daten und Fakten zum Wohnungseinbruchsdiebstahl
Im Jahr 2023 wurden 77.819 Fälle registriert. Dies bedeutet ein Anstieg von 18,1 Prozent im Vergleich zu 2022. Analog zum Anstieg der Fallzahl nimmt auch die Tatverdächtigenzahl zu. Im Jahr 2023 wurden 9.892 Tatverdächtige ermittelt, was einem Anstieg von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz des Anstiegs bleibt die Fallzahl weiterhin unterhalb des Vor-Corona-Niveaus 2019 (-10,7 Prozent).
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Darüber hinaus wurden 2023 90.065 Fälle von schwerem Diebstahl aus Dachbodenräumen, Kellern und Waschküchen registriert.
Die Täter
Unter den ermittelten Tatverdächtigen dominieren nach wie vor deutsche Staatsangehörige und örtlich-regionale Täter. Sie sind oftmals polizeibekannt und setzen sich größtenteils aus "älteren Gewohnheitstätern", Banden von Jugendlichen und Heranwachsenden sowie Drogenkonsumenten zusammen, die durch Einbrüche ihre Rauschgiftsucht finanzieren.
Der Anteil von überregional und international agierenden Tatverdächtigen, die aufgrund ihrer Tatort-Wohnsitz-Beziehung als sogenannte "reisende Täter" bezeichnet werden, spielt jedoch nach wie vor eine große Rolle. Häufig stammen sie aus Südost- und Osteuropa.
Vorgehen der Täter
Die meisten Einbrüche geschehen in Metropolen und städtischen Regionen sowie Gegenden entlang von Fernstraßen und Bahntrassen. Jahreszeitlich gesehen gibt es im Winterhalbjahr höhere Fallzahlen als im Sommerhalbjahr.
Eingebrochen wird meistens, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind. Als Hilfsmittel nutzen die Täter beispielsweise Werkzeuge wie Schraubendreher, um Fenster oder Türen aufzuhebeln. Wenn diese nicht geschützt sind oder Fenster zum Beispiel auf Kipp stehen, benötigen die Einbrecher meist nur wenige Sekunden, um in die Wohnung zu gelangen.
Aufgaben des BKA
Die Verfolgung und Verhinderung von Wohnungseinbruchdiebstählen haben bei den Polizeien der Länder und des Bundes sowohl im repressiven als auch im präventiven Bereich eine hohe Priorität.
Während die Polizeien der Bundesländer vor Ort tätig werden, unterstützt das BKA im Rahmen seiner Aufgaben als Zentralstelle der deutschen Polizei, insbesondere bei der internationalen Zusammenarbeit. Ein weiterer Schwerpunkt des BKA ist die Analyse der Eigentumskriminalität in ihren verschiedenen Ausprägungen, wozu auch die Wohnungseinbruchdiebstähle gehören. Zuständig für diese Aufgaben ist im BKA die Abteilung „Schwere und Organisierte Kriminalität“.
Durch richtiges Verhalten können viele Einbrüche verhindert werden – sichern Sie Ihr Zuhause entsprechend ab. Das rät das BKA:
- Schließen Sie Ihre Türen immer ab.
- Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren.
- Achten Sie auf angemessene Beleuchtung des Grundstücks sowie einbruchgefährdeter Bereiche.
- Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen.
- Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus.
- Halten Sie den Kontakt zu Ihren Nachbarn.
- Schauen Sie auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück.
- Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit.
- Täuschen Sie Anwesenheit vor, zum Beispiel durch offene Rollläden tagsüber und einen geleerten Briefkasten.
- Rufen Sie bei verdächtigen Wahrnehmungen die Polizei unter dem Notruf 110.