Bundeskriminalamt (BKA)

Welt-DNA-Tag am 25.4.2019

  • Datum:25. April 2019

Kriminaltechnik - Tötungsdelikte - Spurensuche am Asservat und Präparation von Spurenmaterial Spurensuche am Asservat und Präparation von Spurenmaterial

DNA-Spuren gehören zu den wichtigsten Spurenarten und sicherersten Sachbeweisen bei der Aufklärung von Straftaten. Vor 66 Jahren legten Wissenschaftler die Grundlage für die heutige Molekulargenetik und damit auch für die moderne kriminalpolizeiliche Analysearbeit.

Am 25. April 1953 publizierten James Watson, Francis Crick, Maurice Wilkins und Rosalind Franklin ihre bahnbrechende Entdeckung der Molekularstruktur der Desoxyribonukleinsäure (engl. deoxyribonucleic acid, kurz: DNA) in der renommierten Fachzeitschrift Nature. Sie beschrieben darin den komplexen Aufbau eines Moleküls aus insgesamt vier Nukleotiden, bestehend aus einem Phosphatrest, dem Zucker Desoxyribose und einer von vier organischen Basen – Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin. Die Paarungen der Nukleotide lassen zwei komplementäre Stränge entstehen, die der DNA ihre berühmte Struktur verleihen: die Doppelhelix.

Nicht nur an diese Errungenschaft wollte der amerikanische Senat erinnern, als er im Jahr 2003 den 25. April zum Welt-DNA-Tag ausrief, sondern auch an die weiteren Meilensteine der DNA-Forschung. Denn im April 2003 verkündete das Internationale Humangenomprojekt seinen erfolgreichen Abschluss und veröffentlichte erstmals die Abfolge der oben beschriebenen Basenpaare der menschlichen DNA auf ihren einzelnen Chromosomen.

Heute stellen die Basenabfolge und die Basenpaarung bestimmter DNA-Abschnitte die wesentlichen Elemente der kriminaltechnischen DNA-Analyse dar. Sie ermöglichen das Ermitteln des „genetischen Fingerabdruckes“, Ziel der forensisch-molekularen Analyse. Aus biologischen Spuren mit zellhaltigem Material, Sekreten wie etwa Blut und Speichel, Haaren und Hautzellen, die z. B. bei Straftaten am Tatort hinterlassen werden, wird die DNA isoliert. Da jedem Menschen jeweils zwei solcher genetischen Merkmale von den Eltern vererbt werden, besitzen diese Merkmale eine hohe Aussagekraft und können Individuen (mit Ausnahme von eineiigen Mehrlingen) eindeutig zugeordnet werden. Die aus den Spuren gewonnenen Profile, die DNA-Identifizierungsmuster, können entweder in der nationalen Datenbank, der DNA-Analyse-Datei (DAD), gespeichert oder zum direkten Abgleich mit möglichen Spurenverursachern herangezogen werden.

Im Bundeskriminalamt sind DNA-Spuren und gespeicherte DNA-Identifizierungsmuster etwa für die Tatortgruppe und die Identifizierungskommission (IDKO) von großer Bedeutung.