Bundeskriminalamt (BKA)

  • Datum:11. November 2009

Was ist die "Nigeria-Connection" und was ist ein „Romance Scam“?

Seit mehreren Jahrzenten betrügen Täter/Tätergruppierungen aus Nigeria heraus Opfer auf der ganzen Welt.

Angefangen hat dies mit Briefen oder Fax-Nachrichten von vermeintlichen afrikanischen Geschäftsleuten oder sogar Prinzen aus Nigeria. Diese bitten in Ihren Briefen um Hilfe, enorm hohe Geldbeträge außer Landes zu schaffen. Den Opfern wird ein großer Anteil an dieser Summe versprochen, wenn sie dem Verfasser behilflich sind. Diese Art des Betruges nennt sich Vorauszahlungsbetrug.

Die Opfer erhalten, nachdem sie ihr Interesse bekundet haben, ein Schreiben meist fiktiver Behörden, in denen sie als Empfänger der Millionensumme eingetragen sind. Die angebliche Freigabe der Gelder wird anschließend durch weitere fiktive Behörden bestätigt. Vor der Auszahlung werden jedoch in allen Fällen Provisions-, Verwaltungs- oder Versicherungsgebühren fällig, die vom deutschen "Geschäftspartner" gefordert werden. Hat dieser dann Zahlungen geleistet, verzögert sich die Auszahlung des Millionenbetrages immer wieder wegen unterschiedlichster „Schwierigkeiten“, die nur durch Zahlung weiterer Beträge beseitigt werden können. In keinem der bisher bekannten Fälle kam es tatsächlich zu einer Übergabe oder Überweisung der versprochenen Millionenbeträge. Alle vorab gezahlten Geldbeträge gingen jedoch verloren.

Mittlerweile werden diese Betrugsschreiben aus vielen verschieden westafrikanischen Ländern und auch aus anderen Kontinenten versendet. Auch haben sich die Methoden der Betrüger weiterentwickelt. Der klassische Vorauszahlungsbetrug existiert weiterhin, die Schreiben werden heutzutage per E-Mail versendet bzw. es werden andere Möglichkeiten des Internets für entsprechende Betrugsmaschen genutzt.

Romance Scam:
Bei dieser Betrugsart werden den Opfern über Dating-Webseiten oder soziale Netzwerke Liebesbeziehungen vorgespiegelt. Häufig täuschen die Täter vor, englischsprachige, westliche Geschäftsmänner oder Militärangehörige zu sein. Aufgrund von Auslandseinsätzen/Dienstreisen wird den Opfern zunächst eine Fernbeziehung suggeriert. Bei den Gesprächen geht es zu Beginn keineswegs um Geld, sondern um den Beruf, die Familie sowie um Liebe und eine gemeinsame Zukunft. Oft werden Geschichten über verstorbene Ehepartner und Kinder dargestellt. Nach einiger Zeit werden Notlagen, beispielsweise ein kostenintensiver Krankenhausaufenthalt oder Probleme mit Kreditkarten, vorgetäuscht und die Opfer dazu gebracht, immer höhere Summen zu überweisen. Mitunter werden die Opfer in einer späteren Phase des Betrugs wissentlich oder unwissentlich als sogenannte Finanzagenten zur Geldwäsche eingesetzt, indem sie ihr Bankkonto zur Verfügung stellen. Die Täter nutzen dieses dann um das Geld anderer Opfer über dieses Konto weiterzuleiten.

Weitere Betrugsarten:
Die Methoden der „Nigeria-Connection“ und anderer Betrüger passen sich aktuellen Entwicklungen an und ändern sich fortlaufend.

Eine Übersicht zu Betrugsdelikten und hilfreichen Präventionstipps finden Sie unter: