Bundeskriminalamt (BKA)

Zentralstellen des Bundeskriminalamtes

Gemeinsam für die Sicherheit: Das BKA ist Zentralstelle der deutschen Polizei. In dieser Funktion unterstützt das BKA die Polizeibehörden, indem es ihnen Informationen, Serviceleistungen und Know-how zur Verfügung stellt.

Quelle: BKA

Gesetzlicher Auftrag

Das BKA ist Zentralstelle der deutschen Polizei. In dieser Funktion unterstützt es die Polizeien des Bundes und der Länder bei der Verhütung und Verfolgung von Straftaten mit länderübergreifender, internationaler oder sonst erheblicher Bedeutung (§2 BKAG).

Informationsknotenpunkt

Alle wichtigen Meldungen über Straftaten und Straftäter, die nicht nur lokalen oder regionalen Charakter haben, werden dem BKA übermittelt und hier ausgewertet. Die Länderdienststellen werden unmittelbar informiert, wenn für sie relevante Informationen eingehen oder Zusammenhänge festgestellt werden.

Informationssysteme

Die im BKA eingehenden Daten werden in elektronischen Systemen gespeichert. Der Datenschutz schreibt hierbei genaue Regelungen vor, deren Einhaltung durch die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit regelmäßig überprüft wird.

Im BKA steht auch der zentrale Fahndungscomputer der deutschen Polizei. Ob Funkstreife vor Ort oder Grenzkontrolle an einem deutschen Flughafen: Eine Anfrage an INPOL, das Fahndungssystem der deutschen Polizei, gibt verlässliche Antwort. Wer wird gesucht? Wonach wird gefahndet? Besteht ein Haftbefehl? Fahndet das Ausland? Liegen zu einer Person erkennungsdienstliche Unterlagen vor? Ist der bei der Polizeikontrolle überprüfte Pkw gestohlen?

Einrichtungen, Sammlungen, Dateien

Zu den Zentralstellenaufgaben zählt auch der Betrieb von erkennungsdienstlichen und kriminaltechnischen Einrichtungen und Sammlungen. Falsche Personalpapiere oder der angebliche Verlust des Passes: Fingerabdrücke oder ein Lichtbild eines Verdächtigen, auf elektronischem Weg an das BKA übermittelt und dort überprüft, geben rasch Auskunft über die wahre Identität der Person.

Kriminaltechnik

Das BKA erstellt für Polizei und Justiz auf deren Ersuchen hin auch erkennungsdienstliche und kriminaltechnische Gutachten. Die Labore des Kriminaltechnischen Instituts sind auf dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik. Hier können selbst kleinste Tatortspuren analysiert und beweissicher nachgewiesen werden.

Ob physikalische, chemische oder biologische Verfahren, ob Tatwerkzeugspuren, Schusswaffenvergleiche oder Analysen von Stimme und Sprache: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BKA sind mit allen modernen Untersuchungsmethoden vertraut und leisten wichtige Beiträge zu Forschung und Entwicklung in den forensischen Wissenschaften.

Forschung, Entwicklung, Lehre

Eine weitere Aufgabe der Zentralstelle sind Forschung, Entwicklung und Lehre. Hier werden polizeiliche Methoden und Arbeitsweisen der Kriminalitätsbekämpfung erforscht und entwickelt. Kriminologische Erkenntnisse, z. B. aus der Terrorismusforschung, werden für die polizeiliche Praxis erschlossen, und kriminalpolizeiliche Analysen und Statistiken, insbesondere die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für Deutschland, werden erstellt.

Die Beobachtung der Entwicklungen auf dem Gebiet der Kriminalprävention im In- und Ausland sowie die Umsetzung neuer Erkenntnisse gehören ebenso zu den Aufgaben des BKA wie die Anfertigung von Gutachten und Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen oder allgemeinen polizeirelevanten Rechtsfragen. Die Einrichtung einer Rechtstatsachensammel- und -auswertestelle dient dem Ziel, durch Sammlung, Auswertung und Berichterstattung dem Gesetzgeber eine Basis für rechtspolitische Entscheidungen zu liefern und die Wirkung vorhandener Gesetze bewerten zu können.

Das Bildungszentrum des BKA bietet ein umfassendes Aus- und Fortbildungsangebot sowohl für eigene Bedienstete als auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Polizeien des Bundes und der Länder an. Das Angebot reicht vom Hochschulstudium über die kriminalpolizeiliche Spezial- und Sachverständigenausbildung bis zur Weiterentwicklung methodischer, sprachlicher und sozialer Kompetenzen.

Entsenden von Experten

Mitarbeiter der Identifizierungskommission in Schutzkleidung beim Tsunami-Einsatz in Thailand Quelle: BKA

Hoch qualifizierte Spezialistinnen und Spezialisten des BKA können unverzüglich an Tatorte im In- und Ausland entsandt werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit weltweiter Erfahrung bei Sprengstoff- und Brandermittlung, in der Tatortarbeit sowie der Personenidentifizierung kommen zum Einsatz. Selbst für die Folgen der größten Katastrophenfälle in aller Welt ist das BKA gerüstet: Die Identifizierungskommission (IDKO) wird in allen Erdteilen, beispielsweise bei Flugzeugabstürzen, schweren Verkehrsunglücken oder Naturkatastrophen wie der Flutkatastrophe 2004 in Südostasien, zur Identifizierung der Opfer eingesetzt.