Bundeskriminalamt (BKA)

39.649 Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten im Jahr 2021

Bundeskriminalamt veröffentlicht Bundeslagebild „Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte 2021“

  • Datum:13. Oktober 2022
  • Ausgabejahr:2022

Die registrierten Gewalttaten gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte sind im Jahr 2021 um 689 Fälle auf 39.649 gestiegen, eine Zunahme um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Etwas deutlicher stieg die Anzahl der in diesem Zusammenhang als Opfer registrierten Polizistinnen und Polizisten. Hier gab es einen Anstieg um 3.795 auf 88.626 Opfer (plus 4,5 Prozent). Dies geht aus dem heute vom Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlichten Bundeslagebild „Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte 2021“ hervor.

Damit erreichen sowohl die Fall- als auch die Opferzahlen im Bereich der Gewaltstraftaten gegen Polizistinnen und Polizisten neue Höchstwerte. Seit 2012 stieg die Anzahl der Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten um insgesamt 22,5 Prozent, die Anzahl der als Opfer registrierten Polizeibeamtinnen und -beamte noch deutlicher um 48,4 Prozent.

Am häufigsten wurden 2021 Widerstände gegen Vollstreckungsbeamtinnen und Vollstreckungsbeamte registriert (48,0 Prozent aller Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten) – dabei wurden 46.410 Polizistinnen und Polizisten als Opfer erfasst, fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2020: 44.213).

Bei der Anzahl der Tötungsdelikte verzeichnet die Statistik einen Rückgang auf 30 registrierte Fälle (2020: 63) und weist 55 (2020: 114) Polizistinnen und Polizisten als Opfer selbiger aus. Alle Mord- und Totschlagsdelikte blieben im Versuchsstadium.

Der Großteil der ermittelten Tatverdächtigen ist männlich (84,2 Prozent). 23.953 Tatverdächtige hatten eine deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Anteil von 70,6 Prozent entspricht. Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen hat sich gegenüber 2020 um drei Prozent auf 9.949 verringert. Mehr als zwei Drittel der Verdächtigen war über 25 Jahre alt. Die Verdächtigen handelten in der Regel alleine. Viele der Tatverdächtigen waren polizeilich bekannt (75,6 Prozent). Fast jeder zweite stand unter Alkoholeinfluss.

Das Lagebild enthält neben Angaben zu Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten auch Daten zu Opfern, die bei der Feuerwehr oder bei Rettungsdiensten tätig sind. Diese Kräfte waren in allgemeinen Einsatzlagen ebenfalls mit ihnen entgegengebrachter Gewalt konfrontiert. So wurden 2.160 Fälle registriert, in denen mindestens ein Angehöriger dieser beiden Berufsgruppen betroffen war. Die Anzahl der Opfer unter diesen Kräften betrug 3.083. Diese Werte liegen jeweils über dem Niveau des Jahres 2020.