Bundeskriminalamt (BKA)

Deutlicher Rückgang der Fallzahlen beim Kfz-Diebstahl

Bundeskriminalamt veröffentlicht Bundeslagebild Kfz-Kriminalität 2018

  • Datum:20. September 2019
  • Ausgabejahr:2019

Das heute veröffentlichte Bundeslagebild „Kfz-Kriminalität 2018“ zeigt einen deutlichen Rückgang der Zahl dauerhaft gestohlener Kraftfahrzeuge (Kfz) in Deutschland. Insgesamt 16.613 Personenkraftwagen (Pkw) wurden im Berichtsjahr 2018 entwendet, 12,7 Prozent (19.026 Pkw) weniger als im Jahr 2017. Auch der seit dem Jahr 2015 rückläufige Trend der Diebstähle und Unterschlagungen von Lastkraftwagen (Lkw) setzt sich weiter fort. 2018 wurde mit 921 entwendeten Lkw die Vorjahreszahl um 22,6 Prozent unterschritten.

Besonders betroffen sind, trotz rückläufiger Zahlen, weiterhin die deutschen Hersteller VW, BMW, Audi und Mercedes. Sie stellen einen Anteil von 56,4 Prozent der zur Fahndung ausgeschriebenen dauerhaft abhanden gekommenen Fahrzeuge.

Die Schadensaufwendungen der Versicherungsunternehmen hingegen steigen weiter an. Eine der Ursachen für diesen Trend sind die gestiegenen Fahrzeugwerte. Darüber hinaus entwenden die Täter zunehmend neue und hochpreisige Fahrzeuge. Um die Sicherheitsstandards dieser Fahrzeuge umgehen zu können, müssen die Täter über ein hohes Maß an technischem Know-How verfügen.

Erstmals wird im Bundeslagebild „Kfz-Kriminalität 2018“ die Möglichkeit der Kfz-Ortung dargestellt. Diese Methode gewinnt an Bedeutung, da fast jedes neu produzierte Fahrzeug über eine vom Hersteller verbaute SIM-Karte verfügt. So kann die Polizei im Fall eines Diebstahls die Ortung des Fahrzeugs prüfen und gegebenenfalls durchführen. Doch auch die Täter passen ihre Vorgehensweisen an die Entwicklung der Sicherheitsvorkehrungen der Fahrzeuge an und wirken diesen entgegen.

Eine hohe Nachfrage nach gestohlenen Kfz besteht in Südost- und Osteuropa sowie im Nahen und Mittleren Osten. Dort befinden sich wichtige Absatzmärkte für die Täter, die mit wachsender Professionalität vorgehen. Sie zeigen eine hohe Flexibilität in Bezug auf die Tatbegehung, teils in netzwerkähnlich organisierten Strukturen. Im Jahr 2018 wurden 43 Verfahren im Bereich der Organisierten Kriminalität (OK) geführt, die Kfz-Sachwertdelikte zum Gegenstand hatten.