Bundeskriminalamt (BKA)

Schlag gegen den internationalen Rauschgifthandel

Festnahmen in Deutschland, Rumänien und Großbritannien

  • Datum:14. September 2017
  • Ausgabejahr:2017

Rund 150 Einsatzkräfte des BKA, der bayerischen und der baden-württembergischen Polizei haben in den Morgenstunden des 13.09.2017 im Raum Neu-Ulm und Ulm Haftbefehle des Amtsgerichts Memmingen gegen einen rumänischen und zwei deutsche Staatsangehörige im Alter von 35 bis 47 Jahren vollstreckt. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, seit Anfang des Jahres 2017 an mehreren Kokaintransporten im zweistelligen Kilogrammbereich nach Großbritannien sowie anderen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) beteiligt gewesen zu sein.

Im Anschluss an die Festnahmen durchsuchten die Einsatzkräfte 13 Wohnungen sowie mehrere Geschäftsräume. Dabei stellten sie neben geringen Mengen Betäubungsmitteln rund 27.000 Euro Bargeld sicher, das mutmaßlich aus Rauschgiftgeschäften stammt.

Die von der Staatsanwaltschaft Memmingen geführten Ermittlungen sind Teil einer internationalen Operation, die von Europol koordiniert wurde. Die Polizeibehörden in Rumänien und Großbritannien nahmen zeitgleich weitere Beschuldigte fest.

Die Tätergruppierung nutzte den Ermittlungen zufolge reguläre LKW-Transporte, um ihr Rauschgift europaweit zu verteilen. Hierfür entwickelten sie ein System, das ähnlich einem legalen Speditionsgewerbe aufgebaut ist: Transportaufträge wurden angenommen, passende Fahrer und Fahrzeuge ausgesucht und die Fracht so verstaut, dass sie bei einer oberflächlichen Prüfung nicht gefunden werden konnte.

Im Verlauf der über mehrere Monate geführten Ermittlungen stellten die Polizeibehörden mehrere Rauschgiftlieferungen sicher, zuletzt 21 Kilogramm Kokain Anfang September in Dover. Dieses hatte ein von der Gruppierung eingesetzter LKW-Fahrer auf einer regulären Fahrt nach Großbritannien in seiner legalen Fracht versteckt.

Die internationale Gruppierung versorgte den Ermittlungen zufolge auch den regionalen Rauschgiftmarkt um Neu-Ulm mit Kokain und Marihuana.

Eine wesentliche Grundlage für diesen Ermittlungserfolg war die enge nationale und internationale Kooperation der Strafverfolgungsbehörden.

Aufgrund der noch laufenden Ermittlungen können zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen mitgeteilt werden.