Bundeskriminalamt (BKA)

Zielfahndungserfolg des Bundeskriminalamtes - Festnahme von zwei deutschen Staatsangehörigen in Uruguay

  • Datum:02. Juli 2015
  • Ausgabejahr:2015

Die Zielfahndung des Bundeskriminalamtes (BKA) kann einen weiteren Erfolg verbuchen. Am 11.06.2015 hat sie in Uruguay, gemeinsam mit der dortigen Polizei, zwei führende Mitglieder der Sekte "Lichtoase" festgenommen. Der 60-jährige Sektengründer und eine 59-jährige Frau, das "Medium" der Sekte, waren seit 2007 auf der Flucht.
Das BKA übernahm am 02.04.2014 den Fall von der zuständigen Staatsanwaltschaft Detmold, die dem Sektengründer vorwirft, im Jahr 1994 das 13-jährige Kind zweier Sektenmitglieder sexuell schwer missbraucht zu haben. Der Missbrauch fand über einen Zeitraum von mehreren Monaten in Bayern und Portugal statt. Seine Komplizin soll Beihilfe geleistet haben.

Die Zielfahndung des BKA wurde eingeschaltet, da sich die Spur der beiden Gesuchten in Südamerika verlief. Die beiden Flüchtigen und auch ihre Fluchthelfer verhielten sich äußerst konspirativ.

Nach umfangreichen Fahndungsmaßnahmen, die in enger Zusammenarbeit mit den Behörden in Montevideo und dem Verbindungsbeamten des BKA in Buenos Aires/Argentinien erfolgten, wurden die Gesuchten auf einem durch Sektenmitglieder finanzierten Anwesen in Uruguay aufgespürt und festgenommen.

Beide wurden am 12.06.2015 dem Haftrichter in Montevideo vorgeführt, die Auslieferung nach Deutschland wird vorbereitet.

"Unsere Zielfahndung ist weltweit unterwegs und dank der guten internationalen Zusammenarbeit bestens vernetzt“, sagt BKA-Präsident Holger Münch. „Es gibt auf der Welt deshalb kein wirklich sicheres Versteck".

Bei ihrer Arbeit werden die Zielfahnder von weltweit 68 Verbindungsbeamten des BKA unterstützt, die in 151 Staaten tätig sind. Mit der gezielten Fahndung nach Personen begann das BKA im Jahr 1975 bei der Terrorismusbekämpfung, 1984 wurde das Verfahren auf alle Kriminalitätsphänomene ausgeweitet. Die Zielfahnder koordinieren alle gezielten Maßnahmen der weltweiten Fahndung und führen in herausragenden Fällen eigene Maßnahmen durch.

Für weitere Auskünfte wenden Sie sich unter 05231-768 1 an die zuständige Staatsanwaltschaft in Detmold.