Bundeskriminalamt (BKA)

SPAM, Hoaxes und Scams

Grafik NoSPAM

Als Spam, Spamming oder Junk Mail (Müllpost) bezeichnet man im Internet den Massenversand nichtangeforderter Werbe-E-Mails, Werbebeiträge in Newsgroups, die nichts mit dem Thema der Gruppe zu tun haben, sowie Kettenbriefe.

Nach deutschem Recht ist es verboten, Personen unaufgefordert Werbung per E-Mail zuzusenden.

Je nach Inhalt lassen sich Spam-Mails in die Bereiche Phishing, Hoax und Scam unterteilen.

Phishing

Das sogenannte Phishing dient dem Diebstahl persönlicher Daten im Internet. Informationen zum richtigen Verhalten in Fällen von Phishing finden Sie unter der Rubrik Identitätsdiebstahl/Phishing.

Hoaxes

Als "Hoax" (engl.: Falschmeldung oder Scherz) werden Falschmeldungen bezeichnet, die, vergleichbar mit Zeitungsenten, im Internet kursieren. Darunter fallen beispielsweise Petitionen gegen vermeintliche skandalöse Praktiken von Unternehmen ("Verkauf von Bonsai-Katzen"), Aufrufe zu Knochenmarkspenden für nicht existente Personen oder "Geheimtipps", wie man an schnelles Geld gelangen kann. Auch falsche Warnungen vor Computerviren und -würmern sind regelmäßig im Umlauf, verbunden mit Handlungsanweisungen, die, wenn sie vom Nutzer befolgt werden, z.B. durch die Löschung von Systemdateien schwerwiegende Probleme im Computersystem verursachen können.

Prävention

Generell gilt:

  • Trauen Sie Ihrem gesunden Menschenverstand und hinterfragen Sie die Seriosität des Inhalts und des Absenders von Mails, die Sie zur Weiterleitung oder zu sonstigen Handlungen auffordern.
  • Für Hoax-Mails und Kettenbriefe gilt: am besten sofort löschen und keinesfalls weiterleiten!

Weitere Informationen zum Thema „Hoax“ und eine umfassende Auflistung aktueller "E-Mail-Enten" finden Sie hier:

Scams

Scam-Mails enthalten Gewinnversprechen bzw. das Versprechen, schnell und mit einfachen Mitteln reich zu werden. Zunächst werden Sie jedoch dazu aufgefordert, selbst einen bestimmten Geldbetrag zu überweisen. Dies ist das eigentliche Ziel des Scams – Gewinne bzw. der schnelle Reichtum bleiben aus.

Beispiel "Nigeria Connection"

Deutsche Firmen, Behörden und Privatpersonen erhalten tausendfach Schreiben mit der Aufforderung, beim Transfer von Millionenbeträgen ins Ausland behilflich zu sein. Als Belohnung für die Mithilfe werden bis zu 30% der Summe (in der Regel zwischen 20 und 45 Millionen US-Dollar) in Aussicht gestellt. Neben Nigeria wurden in den letzten Jahren weitere afrikanische Staaten wie Togo, Ghana, Sierra Leone, Elfenbeinküste und Südafrika als Absendeländer bekannt. Mittlerweile kommen die Mails auch aus Kanada, Singapur, Thailand, Mauritius, den Philippinen, Korea oder dem benachbarten Ausland.
Bekundet jemand sein Interesse an dem angebotenen "Geschäft", erhält er per Fax zahlreiche offiziell aussehende Schreiben z. B. der Central Bank of Nigeria, der Nigerian National Petroleum Corporation oder sonstiger, meist fiktiver Behörden, in denen er als Empfänger der Millionensumme eingetragen ist. Die angebliche Freigabe der Gelder wird anschließend durch weitere fiktive Behörden bestätigt.
Vor der Auszahlung werden jedoch in allen Fällen Provisions-, Verwaltungs- oder Versicherungsgebühren fällig, die vom deutschen "Geschäftspartner" gefordert werden. Hat dieser dann Zahlungen geleistet, verzögert sich die Auszahlung des Millionenbetrages immer wieder wegen unterschiedlichster „Schwierigkeiten“, die nur durch Zahlung weiterer Beträge beseitigt werden können.
In keinem der bisher bekannten Fälle kam es tatsächlich zu einer Übergabe oder Überweisung der Millionen. Alle vorab gezahlten Beträge gingen verloren.

Angebote für eine Tätigkeit als Finanzagent

Unseriöse Anbieter versuchen immer wieder, auf Internetseiten oder per E-Mail Inhaber von Bankkonten in der Bundesrepublik Deutschland für eine Tätigkeit als "Finanzagent" zu gewinnen. Diese vermeintlich lukrative Tätigkeit besteht darin, über das eigene Bankkonto Zahlungen Dritter entgegenzunehmen und diese nach Abzug der versprochenen Provision möglichst umgehend per Bargeldversand an eine im Ausland befindliche Person weiterzuleiten. Zur Begründung dieser Abwicklungsmethode verweisen die Anbieter u. a. auf die Kostenersparnis gegenüber Auslandsüberweisungen oder den Schutz sensibler Kundeninformationen.
Die auf das Konto des „Finanzagenten“ überwiesenen Gelder sind dabei meist der Ertrag aus kriminellen, insbesondere betrügerischen Handlungen. Der "Finanzagent" dient demnach lediglich dem Zweck, die illegal erlangten Gelder schnell an die Täter im Ausland zu überweisen, um deren Transferwege zu verwischen.

Da die "Finanzagenten" für ihre Tätigkeit eine Provision erhalten, betreiben sie gewerbsmäßig das Finanztransfergeschäft. Sie erbringen damit Finanzdienstleistungen, für die eine schriftliche Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erforderlich ist. "Finanzagenten" laufen somit neben einer zivilrechtlichen Inanspruchnahme auch Gefahr, wegen Geldwäsche und unerlaubten Erbringens von Finanzdienstleistungen strafrechtlich belangt zu werden.

Prävention

Für den Umgang mit derartigen Mails und Angeboten gilt daher:

  • Antworten Sie nicht auf Spam-Mails. Gehen Sie nicht auf die darin unterbreiteten Angebote ein.
  • Sollten Sie bereits auf Grund eines solchen „Geschäftes“ Zahlungen geleistet haben und sich betrügerisch geschädigt fühlen, erstatten Sie Strafanzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle.

Weitere Informationen erhalten Sie hier: