Bundeskriminalamt (BKA)

Das BKA stellt sich seiner Geschichte

Feierstunde im BKA Meckenheim zur Umbenennung der Paul-Dickopf-Straße in Gerhard-Boeden-Straße am 25. Juni 2012

Foto: Der Präsident des Bundeskriminalamtes Jörg Ziercke (links) und der Bürgermeister der Stadt Meckenheim Bert Spilles enthüllen das neue Eingangsschild Der Präsident des Bundeskriminalamtes Jörg Ziercke (links) und der Bürgermeister der Stadt Meckenheim Bert Spilles enthüllen das neue Eingangsschild Foto: Der Präsident des Bundeskriminalamtes Jörg Ziercke (links) und der Bürgermeister der Stadt Meckenheim Bert Spilles enthüllen das neue Eingangsschild

Seit dem 25. Juni gelangen Besucher und Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes in Meckenheim über die Gerhard-Boeden-Straße zum Amt. Denn auf Anregung des BKA-Präsidenten Jörg Ziercke beschloss der Rat der Stadt Meckenheim die Umbenennung der Zufahrt zum BKA von "Paul-Dickopf-Straße" in "Gerhard-Boeden-Straße".

Eine Namensgebung ist immer auch ein symbolischer Akt, der eine besondere Wertschätzung und Vorbildfunktion des Namengebers einschließt. Die Identifikation des BKA mit Paul Dickopf als Namensgeber der Zufahrtsstraße ist nicht mehr vorhanden.

Das Bundeskriminalamt begann 2007 mit der kritischen Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte. Im Mittelpunkt einer dazu durchgeführten Kolloquienreihe sowie eines an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vergebenen Forschungsprojekts stand die Auseinandersetzung mit der Geschichte des BKA besonders im Hinblick auf seine Gründungsphase. Untersuchungsgegenstand war unter anderem das Aufzeigen möglicher personeller Kontinuitäten vom NS-Regime zum BKA. Es wurde festgestellt, dass noch im Jahr 1958 von 47 Führungsstellen im BKA 33 Funktionen mit ehemaligen SS-Mitgliedern besetzt waren.

Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Untersuchung stand auch der ehemalige Präsident und bisherige Namensgeber der Zufahrtsstraße zum BKA in Meckenheim, Paul Dickopf, dessen Leben und Wirken umfassend ausgewertet wurde. Ein Forschungsergebnis war unter anderem die Feststellung, dass Dickopf maßgeblich für die Personalgewinnung des BKA in der Gründungsphase in den 50er Jahren verantwortlich war.

Auf Anregung des BKA-Präsidenten beschloss der Rat der Stadt Meckenheim die Umbenennung der Zufahrt zum BKA in "Gerhard-Boeden-Straße".

Gerhard Boeden, geboren 1925 in Gütersloh, war ein verdienter Bürger der Stadt Meckenheim und von 1983 bis 1987 ein national und international hoch anerkannter Vizepräsident des BKA. Von 1987 bis 1991 war er Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Gerhard Boeden verstarb 2010 im Alter von 85 Jahren. Die Benennung der Straße nach Gerhard Boeden ist angesichts seiner großen Verdienste für das BKA ein Zeichen besonderer Wertschätzung.

Zur Umbenennung fand am 25. Juni 2012 am Standort Meckenheim eine Feierstunde statt, die BKA-Präsident Jörg Ziercke eröffnete. Weitere Redebeiträge kamen von Meckenheims Bürgermeister Bert Spilles, dem Ersten Direktors beim Bundeskriminalamt a. D., Manfred Klink, sowie dem Vorsitzenden des Gesamtpersonalrats des BKA, Jürgen Vorbeck. An der Veranstaltung nahmen 140 Gäste teil, darunter Vertreter der Kommunalpolitik, Vertreter anderer Bundesbehörden, sowie aktuelle und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BKA. Ehrengast war die Witwe des Namensgebers, Paulina Boeden.

Nach der Feierstunde enthüllten BKA-Präsident Jörg Ziercke und Bürgermeister Bert Spilles das neue Straßenschild am Eingang des BKA.