Bundeskriminalamt (BKA)

Lagebericht zur Sicherheit von LSBTIQ*

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat gemeinsam mit dem Bundes­ministerium des Innern einen Lagebericht zur kriminalitäts­bezogenen Sicherheit von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen (LSBTIQ*) veröffentlicht.

Die polizeilichen Fallzahlen zeigen einen besorgniserregenden Anstieg queerfeindlicher Straftaten über die vergangenen Jahre:

  • Im Jahr 2023 wurden insgesamt 17.007 Fälle von Hasskriminalität im Kriminalpolizeilichen Meldedienst in Fällen Politisch motivierter Kriminalität (KPMD-PMK) erfasst.
  • Davon richteten sich 1.785 Straftaten gegen LSBTIQ* (im Jahr 2022: 1.188). Dies wird einerseits mit der LSBTIQ*-feindlichen Gegenreaktion auf die wachsende Sichtbarkeit von LSBTIQ* in Verbindung gebracht. Andererseits wird auch davon ausgegangen, dass die Anzeigenbereitschaft unter LSBTIQ* langsam zunimmt.
  • Zu den häufigsten gegen LSBTIQ* gerichteten Straftaten gehörten im Jahr 2023 Beleidigungen, Gewalttaten, Volksverhetzungen sowie Nötigungen und Bedrohungen.
  • Bei den Gewalttaten wurden 212 Opfer (im Jahr 2022: 197) festgestellt.
  • Die Zahl der Straftaten im Bereich „Sexuelle Orientierung“ und „Geschlechtsbezogene Diversität“ hat sich seit 2010 nahezu verzehnfacht.

Hohes Dunkelfeld - queerfeindliche Gewalt muss gezielt verfolgt werden

Der Dunkelfeld-Studie „A long way to go for LGBTI equality“ der Europäischen Agentur für Grundrechte aus dem Jahr 2020 (EU-LGBTI II) zufolge, zeigten 96 Prozent der LSBTIQ* Hate Speech und 87 Prozent körperliche oder sexuelle Übergriffe nicht an. Die Gründe: Sie hielten das Vergehen für „zu gering/nicht ernst genug“ (33 Prozent) oder hatten Angst vor homo- oder transphoben Reaktionen der Polizei (23 Prozent). Das BKA setzt sich für Vielfalt und gegen Hass, Diskriminierung und Gewalt ein.

Virtuelle Landkarte zu polizeilichen Angeboten und Ansprechstellen

Das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes hat eine Landkarte zu polizeilichen Angeboten zu gegen LSBTIQ* gerichteten Straftaten, insbesondere Hasskriminalität und Gewalt, erstellt. Unter folgendem Link können sich Interessierte über polizeiliche Präventionskonzepte, Projekte, Maßnahme und Ansprechstellen informieren:

https://polizei-beratung.de/infos-fuer-betroffene/lsgbtiq/

Vielfalt im BKA

Auch intern steht das BKA für eine offene, tolerante und diverse Arbeitsumgebung. Denn Sie ist die Basis der Zusammenarbeit aller Menschen im BKA. Die Kriminalitätsbekämpfung lebt von Ideenstärke, Kreativität und Mut. Das queere Netzwerk von Mitarbeitenden für Mitarbeitende, legt täglich ein besonderes Augenmerk auf die Belange von LSBTIQ*.

Um mehr Bewusstsein und Sensibilität für das Thema zu generieren, hat das BKA anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17. Mai die Regenbogenflagge gehisst.

Suchergebnis sortieren

Suchergebnis sortieren